Lärm im Klassenzimmer ist mehr als nur ein Störfaktor – er beeinträchtigt die Konzentration, die Leistungsfähigkeit und langfristig sogar die Gesundheit von Schülern und Lehrkräften. Mit dem Startchancen-Programm haben Sie jetzt die Möglichkeit, professionelle Schallschutzmaßnahmen für Ihre Schule zu realisieren und gleichzeitig von staatlicher Förderung zu profitieren.
Was ist das Startchancen-Programm?
Das Startchancen-Programm ist das größte bildungspolitische Förderprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Es startete im Schuljahr 2024/2025 und läuft über einen Zeitraum von zehn Jahren bis 2034/2035. Bund und Länder investieren gemeinsam insgesamt 20 Milliarden Euro – jeweils eine Milliarde Euro pro Jahr von beiden Seiten.
Deutschlandweit profitieren rund 4.000 Schulen in herausfordernder Lage von dieser Förderung, was etwa zehn Prozent aller Schülerinnen und Schüler in Deutschland entspricht. Der Fokus liegt dabei auf Grundschulen, die 60 Prozent der geförderten Startchancen-Schulen ausmachen sollen, während 40 Prozent auf weiterführende Schulen und berufliche Schulen entfallen.
Die drei Säulen des Förderprogramms
Das Startchancen-Programm basiert auf drei wesentlichen Programmsäulen, die Schulen ganzheitlich unterstützen sollen:
- Säule 1: Investitionsprogramm – Förderung einer zeitgemäßen, förderlichen Lernumgebung mit Fokus auf moderne, klimagerechte und barrierefreie Lernorte
- Säule 2: Chancenbudget – Bedarfsgerechte Maßnahmen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung
- Säule 3: Personal – Gezielte Stärkung multiprofessioneller Teams
Für Schulpersonal, das sich mit baulichen und raumakustischen Verbesserungen beschäftigt, ist besonders die erste Säule relevant. Hier können Investitionen in eine moderne Lernumgebung finanziert werden – und dazu gehört ausdrücklich auch die Verbesserung der Raumakustik durch professionelle Schallschutzmaßnahmen.
Warum ist Schallschutz in Schulen so wichtig?
In deutschen Klassenzimmern herrscht oft ein Lärmpegel, der konzentriertes Arbeiten nahezu unmöglich macht. Reflexionen an harten Oberflächen wie Wänden, Decken und Böden sorgen für einen hohen Nachhall, der die Sprachverständlichkeit erheblich reduziert. Die Folgen sind gravierend:
- Reduzierte Konzentrationsfähigkeit bei Schülern und Lehrkräften
- Höhere Stressbelastung und schnellere Ermüdung
- Beeinträchtigte Sprachverständlichkeit, besonders bei jüngeren Schülern
- Erhöhte Fehlzeiten durch stressbedingte Erkrankungen
- Erschwerte Unterrichtsführung durch ständiges Wiederholen
Moderne Schallabsorber für Klassenzimmer und Schulen können den Lärmpegel signifikant reduzieren und schaffen so eine Lernumgebung, die Konzentration fördert und Stress minimiert.
Schallschutz Schulen DIN 4109 – Die rechtlichen Anforderungen
Die DIN 4109 ist die maßgebliche Norm für den Schallschutz im Hochbau und gilt auch für Schulgebäude. Die aktuelle Fassung DIN 4109-1:2018-01 definiert Mindestanforderungen an den Luftschallschutz zwischen Klassenräumen. Für Klassenraumtrennwände wird ein bewertetes Schalldämm-Maß von mindestens 44 dB gefordert.
Besonders wichtig: Bei Türen in Klassenraumtrennwänden muss ein Schalldämm-Maß von mindestens 37 dB nachgewiesen werden. Zusätzlich zur baulichen Schalldämmung zwischen Räumen ist die raumakustische Optimierung durch Schallabsorber entscheidend, um störende Reflexionen und Nachhall innerhalb des Klassenzimmers zu reduzieren.
Ein ungestörter Unterricht in Schulen erfordert somit einen ausreichenden baulichen Schallschutz nach DIN 4109 sowie ergänzende raumakustische Maßnahmen. Nur durch die Kombination beider Aspekte entsteht eine wirklich lernförderliche Akustik.
Schallschutz Klassenzimmer – Praktische Umsetzung
Die Verbesserung der Raumakustik in Klassenzimmern lässt sich durch gezielte Maßnahmen effektiv umsetzen. Schallabsorber an Wänden und Decken sind dabei die wichtigste Komponente. Sie absorbieren Schallwellen, bevor diese reflektiert werden können, und reduzieren so den Nachhall erheblich.
Als Faustregel für eine vollständige Raumoptimierung gilt: Etwa 25 Prozent der Grundfläche des Raumes entspricht der benötigten Quadratmeterzahl an Schallabsorbern. Bei unterschiedlich starkem Nachhall können auch angepasste Werte sinnvoll sein:
- Leichter Nachhall: 10% der Wandfläche mit Akustikpaneelen auskleiden
- Erhöhter Nachhall: 20% der Wandfläche behandeln
- Starker Nachhall: 30% der Wandfläche optimieren
Die richtige Positionierung der Schallabsorber ist entscheidend für den Erfolg der Maßnahme. Besonders effektiv ist die Anbringung an den Reflexionspunkten – also dort, wo der Schall von den Wänden zurückgeworfen wird.

Förderung von Schallschutzmaßnahmen über das Startchancen-Programm
Die erste Säule des Startchancen-Programms ermöglicht es teilnehmenden Schulen, in eine zeitgemäße und förderliche Lernumgebung zu investieren. Dazu gehören explizit auch Maßnahmen zur Verbesserung der Raumakustik. Schulen, die als Startchancen-Schulen ausgewählt wurden, können die Fördermittel für folgende Schallschutzmaßnahmen einsetzen:
- Anschaffung hochwertiger Akustikpaneele und Schallabsorber
- Installation von Deckensegeln und akustischen Wandelementen
- Umfassende raumakustische Sanierung bestehender Klassenräume
- Schallschutzmaßnahmen in Gemeinschaftsräumen und Mensen
Die Startchancen-Schulen können über zwei Jahre gestaffelt in das Programm übergehen. Die ersten 2.060 Schulen wurden bereits für das Schuljahr 2024/25 ausgewählt und informiert. Für das Schuljahr 2025/26 folgen weitere Schulen.
Unterschied zwischen Schallabsorption und Schalldämmung
Viele verwechseln Schallabsorption mit Schalldämmung – dabei verfolgen beide Ansätze unterschiedliche Ziele. Schalldämmung verhindert, dass Schall von einem Raum in einen anderen gelangt. Sie ist relevant für Trennwände zwischen Klassenräumen und wird durch die DIN 4109 geregelt.
Schallabsorption hingegen reduziert den reflektierten Schall innerhalb eines Raumes. Schallabsorber nehmen die Schallenergie auf und wandeln sie in andere Energieformen wie Wärme um. Dadurch wird der Nachhall im Raum minimiert und die Sprachverständlichkeit verbessert. Für ein optimales Klassenzimmer sind beide Aspekte wichtig: gute Schalldämmung nach außen und effektive Schallabsorption im Innenraum.
So beantragen Sie Fördergelder für Ihre Schule
Wenn Ihre Schule als Startchancen-Schule ausgewählt wurde, können Sie die Fördermittel für Schallschutzmaßnahmen beantragen. Der genaue Ablauf variiert je nach Bundesland, da die Länder die Umsetzung des Programms individuell organisieren. Grundsätzlich empfiehlt sich folgendes Vorgehen:
- Bedarfsanalyse erstellen – Ermitteln Sie, in welchen Räumen der größte akustische Handlungsbedarf besteht
- Fachberatung einholen – Lassen Sie sich von Experten zur optimalen Lösung beraten
- Angebot einholen – Fordern Sie konkrete Angebote für die benötigten Schallabsorber an
- Antrag stellen – Reichen Sie den Antrag über die zuständige Landesbehörde ein
- Umsetzung planen – Nach Bewilligung kann die Installation der Akustiklösungen beginnen
Viele Hersteller wie FENNEXT bieten eine kostenlose Erstberatung an und unterstützen Sie bei der Bedarfsermittlung. Dies kann den Antragsprozess erheblich erleichtern.
Langfristige Vorteile für Ihre Schule
Die Investition in professionellen Schallschutz zahlt sich für Ihre Schule vielfach aus. Durch die verbesserte Raumakustik entstehen messbare Vorteile:
- Bessere Lernergebnisse durch erhöhte Konzentrationsfähigkeit
- Geringere Fehlzeiten bei Lehrkräften durch reduzierten Stimmaufwand
- Angenehmeres Arbeitsklima für alle Beteiligten
- Moderne, attraktive Lernumgebung, die zur Motivation beiträgt
- Langfristige Werterhaltung der Schulgebäude
Das Startchancen-Programm bietet eine einmalige Gelegenheit, diese Verbesserungen ohne Belastung des kommunalen Haushalts umzusetzen. Die zehnjährige Laufzeit bis 2034 gibt Planungssicherheit für umfassende Sanierungsvorhaben.
Fazit
Das Startchancen-Programm eröffnet deutschen Schulen in herausfordernder Lage die Chance, ihre Lernumgebung grundlegend zu verbessern. Mit einem Investitionsvolumen von 20 Milliarden Euro über zehn Jahre können umfassende Schallschutzmaßnahmen realisiert werden, die den Unterrichtsalltag nachhaltig verändern. Die Kombination aus baulichem Schallschutz nach DIN 4109 und moderner Schallabsorption schafft Klassenzimmer, in denen konzentriertes Lernen und stressfreies Lehren möglich wird. Nutzen Sie als Schulverantwortlicher diese historische Förderchance und investieren Sie in die akustische Qualität Ihrer Bildungseinrichtung.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Welche Schulen können vom Startchancen-Programm profitieren?
Das Programm richtet sich an rund 4.000 Schulen in herausfordernder Lage in ganz Deutschland. Die Auswahl erfolgt durch die Bundesländer auf Basis sozialer Indikatoren. Die ersten Schulen wurden zum Schuljahr 2024/25 informiert, weitere folgen 2025/26.
Können Schallschutzmaßnahmen über das Startchancen-Programm finanziert werden?
Ja, die erste Säule des Programms fördert explizit Investitionen in eine moderne, förderliche Lernumgebung. Dazu gehören auch raumakustische Verbesserungen wie die Installation von Schallabsorbern und Akustikpaneelen.
Was ist der Unterschied zwischen DIN 4109 und raumakustischen Maßnahmen?
Die DIN 4109 regelt den baulichen Schallschutz zwischen Räumen (Schalldämmung). Raumakustische Maßnahmen mit Schallabsorbern verbessern hingegen die Akustik innerhalb eines Raumes durch Reduktion von Nachhall. Beide Aspekte ergänzen sich für optimale Ergebnisse.
Wie viele Schallabsorber benötigt ein durchschnittliches Klassenzimmer?
Als Faustregel gilt: etwa 25% der Raumgrundfläche entspricht der benötigten Quadratmeterzahl an Schallabsorbern. Bei einem 50 m² großen Klassenzimmer wären das etwa 12-13 m² Absorberfläche. Der genaue Bedarf hängt von der Raumgeometrie und dem vorhandenen Nachhall ab.
Wie lange läuft das Startchancen-Programm noch?
Das Programm startete im Schuljahr 2024/25 und läuft über zehn Jahre bis 2034/35. Es bietet somit langfristige Planungssicherheit für umfassende Sanierungsvorhaben.
